"Ich bin der festen Überzeugung, dass eine gemeinsame europäische Vision langfristig nur dann eine realistische Chance auf Verwirklichung hat, wenn es uns gelingt, aus dem politischen Raum einen realen gemeinsamen europäischen Kommunikationsraum zu schaffen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des DFJP und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Professor Thomas Kleist, vor mehr als 300 geladenen Gästen aus beiden Ländern. „Hierfür brauchen wir europaweit unabhängige Medien sowie Journalistinnen und Journalisten, die diese Vision tagtäglich als Arbeitsauftrag verstehen. Auch der Deutsch-Französische Journalistenpreis sieht sich in seiner langjährigen Tradition genau diesem Ziel verpflichtet“, so Kleist weiter.
Die Preise im Gesamtwert von 30 000 Euro wurden verliehen an:
Der Preisträger des Großen Deutsch-Französischen Medienpreis, der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn, sagte in seiner Dankesrede: „Die Presse muss die Regierungen kontrollieren und nicht die Regierungen die Presse.“ Natürlich müssten dabei Grundregeln eingehalten werden. „Aber diese werden durch allgemeine Gesetzgebung festgelegt und nicht durch einen parteipolitisch dominierten Medienrat“, erklärte Asselborn. „Die EU kann keinen Dialog über Grundrechte führen, wenn sie diese nach innen selbst verletzt.“
Weitere Redner des Abends waren der Botschafter der Republik Frankreich, Philippe Etienne, sowie der Erste Bürgermeister von Hamburg, Olaf Scholz, in seiner Funktion als Bevollmächtigter der Bundesregierung für die deutsch-französischen kulturellen Angelegenheiten. Mit Blick auf die Arbeit von Journalisten sagte Scholz: „Sie sind diejenigen, die die Elemente einer Sprache Europas entwickeln. Sie schreiben, erklären und motivieren. Sie sind in der Lage, die Grenzen der Verständigung zu erweitern und Konsens zu vermitteln. Es geht es um politische Konzepte und um Kommunikation. Europa ist es wert, verstanden zu werden.“
Weitere Informationen zum Deutsch-Französischen Journalistenpreis 2016 finden Sie auf der Webseite des DFJP.
Die deutsch-französische Zusammenarbeit ist seit der Gründung das Kernstück der Angebote des GSI. Zielgerichtet verbinden wir in unseren Begegnungen europäische Themen mit berufsfachlichen, sozial- und gesellschaftspolitischen Inhalten. Dabei fördern unsere Methoden des interkulturellen Lernens in besonderem Maße das gegenseitige Verständnis und tragen zu einem europäischen Bewusstsein bei.
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