Kommentar: "Macht Europa stark"

Der Brexit, die Wahl Trumps, die zunehmende Akzeptanz nationalistischer, fremdenfeindlicher Politik in zahlreichen europäischen Ländern hat viele Menschen aus dem Tritt gebracht. Ein Kommentar von Dr. Ansgar Burghof, Direktor und Vorstand des Gustav-Stresemann-Institut e.V.

„Was wir in diesen Zeiten brauchen, ist Stabilität und Verlässlichkeit. Wo unser Leben immer mehr von Katastrophen, Kriegen, Populismus, und immer häufiger auch von Lügen und  blankem Hass gekennzeichnet ist, zeichnet sich die Arbeit von Federica Mogherini seit Jahren durch ihre unermüdliche Verteidigung unserer europäischen Werte von Frieden, Demokratie, Menschenrechten und Pluralismus in der Welt aus. Es sind genau diese Werte, die unsere Gesellschaften in Europa so stark gemacht haben und die ihren inneren Zusammenhang sichern.“ 

Mit diesem eindringlichen Appell unterstrich der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die Herausforderungen, vor denen Europa in diesen Monaten und Jahren steht. Er sprach diesen Satz anlässlich der Verleihung des „Internationalen Demokratiepreises Bonn“ (IDP) Mitte November an die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Federica Mogherini. 

 

Und Federica Mogherini machte in ihrer Rede deutlich: „We need to take care of our European democracy. We need to nourish and reform it, so it can stand the many challenges of our times. And yet, I believe we have to really rediscover a European pride. (…) To them, Europe is not only the greatest economic power in the world – which it is, also this sometimes we forget – but it is first of all, a great democracy. (…) Europe is a land of hope and possibilities.”

 

Der Brexit, die Wahl Trumps, die zunehmende Akzeptanz nationalistischer, fremdenfeindlicher Politik in zahlreichen europäischen Ländern hat viele Menschen aus dem Tritt gebracht. Wir erleben in diesen Tagen in zahlreichen Diskussionen, wie Verunsicherung um sich greift. Wohin treibt dieses Land? Wohin treibt Europa? 

 

Gegen eine unsicherer gewordene Welt kann es nur eine Antwort geben: Wir müssen Europa wieder zu dem machen, was es 70 Jahre lang war – ein demokratischer, wirtschaftlich starker Kontinent, dessen Strahlkraft weltweit zeigt: Unsere Werte sind die Grundlage für Demokratie, Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Wohlstand. Lasst uns Europa neu denken, lasst uns enger zusammenrücken, lasst uns behaupten in dieser globalisierten Welt. Lasst uns stolz sein auf Europa. 

 

Das Gustav-Stresemann-Institut hat sich genau diesem verschrieben. Dies ist unsere Antwort auf eine Welt, die aus den Fugen geraten ist. Zwischen Brexit, Trump und allen Vereinfachern gibt es eine Chance, und die heißt „Macht Europa stark“. Die kulturelle Vielfalt ist das einigende Band. Die Chance ist da. Wir sollten sie nicht verspielen.

 

Dr. Ansgar Burghof, Direktor und Vorstand des Gustav-Stresemann-Institut e.V.