Der Kampf für Meinungsfreiheit

Der Menschenrechtsaktivist Raif Badawi ist mit dem Günter-Walraff-Preis beim Kölner Forum für Journalismuskritik ausgezeichnet worden. Badawi, der sich in Artikeln und Blog für die Meinungsfreiheit und die Gleichberechtigung von Frauen eingesetzt hatte, wurde in Saudi Arabien zunächst zum Tode und dann zu zehn Jahren Gefängnis und 1000 Peitschenhieben verurteilt. Trotz internationaler Proteste wurde mit der „öffentlichen Folter“, so Günter Walraff in seiner Laudatio, begonnen, so dass Badawi schwerste Verletzungen erlitt. Günter Walraff würdigte Badawi als überaus mutigen Menschenrechtler, dessen Verbrechen darin bestanden hätte, für die Werte der Aufklärung einzutreten: „So sehr er unsere Solidarität benötigt, so sehr brauchen wir seine Stimme!“

Die Auszeichnung wurde von Ensaf Haidar entgegen genommen. Die Autorin und Ehefrau Badawis, die mit den gemeinsamen Kindern in Kanada Asyl gefunden hat, sagte: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Schweigen unser Leben bestimmt!“,  Haidar nannte es eine „Pflicht, die Freiheit des Denkens und die Menschenrechte zu verteidigen“, sonst „würden wir unseren Kindern ein beschämendes Erbe hinterlassen.“  

Bei dem Forum für Journalismuskritik, das der Deutschlandfunk (DlF) und die „Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V.“ veranstalteten,  wurde auch das „Europäische Journalismus-Observatorium“ ausgezeichnet. Die Dlf-Chefredakteurin Birgit Wentzien nannte das internationale Projekt einen „europäischen Beobachtungsposten“ im besten Sinne. Durch den Austausch von Informationen und Forschungsergebnissen werde die Qualität im Journalismus gestärkt, würden Brücken gebaut. Prof. Dr. Gábor Polyák von der Universität Pécs, der im EJO mitarbeitet,  war als Experte auf dem ersten Europawahl-Panel im April 2019 im GSI zu Gast und berichtete über die Situation der Medien in Ungarn.