Gustav Stresemann im GSI

Die Künstlerin Lois Wetzel hat für das GSI ein großformatiges Portrait des Friedensnobelpreisträgers Gustav Stresemann, nach dem die Bildungsstätte benannt wurde, geschaffen.

Im Foyer des GSI können die Gäste nun einen nachdenklichen Staatsmann der Weimarer Republik kennen lernen.

Lois Wetzel ist in Südafrika geboren und absolvierte ein Kunststudium in Johannesburg. Seit 1994 lebt die Malerin in der Bundesrepublik.

„Für mich als Südafrikanerin war die Auseinandersetzung mit Gustav Stresemann sehr spannend.“, so die Malerin Lois Wetzel, „Er ist eine faszinierende Person. Er hat sich zwischen den beiden Weltkriegen für den Frieden eingesetzt. Aber er hatte auch ein großes Interesse an der Kunst, an Musik und Literatur. Ich habe viel über ihn gelesen. Und als ich einmal angefangen hatte zu malen, konnte ich nicht mehr aufhören.“

Lois Wetzel legte gemeinsam mit dem Leiter des GSI, Wilfried Klein, Hand an, um einen optimalen Platz für das Gemälde zu finden. Das Portrait verleiht dem Eingang des GSI nun einen besonderen Akzent.

„Die Auseinandersetzung mit dem politischen Vermächtnis Stresemanns, als Wegbereiter für eine europäische Verständigung, ist für das GSI wichtig,“, erklärte der Leiter des GSI Wilfried Klein. „In der politischen Bildung arbeiten wir da eher mit Quellen, historischen Analysen und suchen den intellektuellen Diskurs. Das Portrait Stresemanns, das Lois Wetzel geschaffen hat, eröffnet eine neue Perspektive. Eine Figur der europäischen Geschichte, gesehen mit den Augen einer südafrikanischen Künstlerin, die am Rhein lebt – das ist eine wunderbare Anregung der komplexen Persönlichkeit Stresemanns gedanklich nachzugehen.“

Auch die Stresemann-Galerie im GSI lädt zu einer vertieften Auseinandersetzung ein. Neben Stresemann-Biografien und Standardwerken können dort auch Bände mit historischen Quellen genutzt werden. Die Gründer des GSI hatten Gustav Stresemann zum Namensgeber gewählt, weil er sich, gegen massive Widerstände, insbesondere für die deutsch-französische Versöhnung eingesetzt hat. Gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen Aristide Briand wurde Gustav Stresemann dafür im Jahr 1926 der Friedensnobelpreis verliehen.