„Das Ausland muss uns Rückenstärkung geben. Sonst wird es nicht klappen. Wir alleine, Israelis und Palästinenser, werden es nicht schaffen, das ist klar. Aber schaffen müssen wir es“, so die Einschätzung Primors. Die Israelis fürchteten, „obwohl sie Kriege gewonnen haben“, die arabischen Nachbarn, die arabischen Nachbarstaaten und „vor allem die Palästinenser“. Und obwohl in Israel „22 Prozent der Staatsangehörigen Palästinenser sind, wir nennen sie israelische Araber, kennen wir uns auch da nicht“. Primor forderte: „Wir müssen eher zusammen kommen, miteinander sprechen und das ist sehr kompliziert, wie wir aus Erfahrung wissen. Dennoch dürfen wir nicht aufgeben.“
Einen Ausweg sieht Primor nur mit internationaler Hilfe. „Wir müssen alles Mögliche probieren“, so Primor, „dass diejenigen in Palästina und diejenigen in Israel, die wirklich den Frieden anstreben, miteinander zusammen kommen, aber auch um internationale Hilfe bitten.“ Allerdings werde die Netanjahu-Regierung dies nicht tun. „Die gehört zu der Minderheit in Israel. Eine Minderheit, eine große Minderheit, die die besetzten Gebiete annektieren will, aus ideologischen Gründen. Dagegen müssen wir die Bevölkerung überzeugen, die heute aus Angst passiv ist.“ Dennoch zeigte sich Primor hoffnungsvoll: „Irgendwann kommt jeder Kriegszustand zu Ende und der Frieden wird immer erreicht, auch wenn es im Nahen Osten besonders kompliziert ist.“