Politische Bildung für Arbeitnehmer*innen und Interessierte
Als Arbeitnehmer*in fehlt im Alltag oft die Zeit, sich intensiv mit den vielfältigen politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Eine ideale Möglichkeit bietet hier der Bildungsurlaub/ Bildungsfreistellung. Dieses Format ermöglicht es Ihnen, Ihr Wissen zu erweitern oder zu vertiefen, neue Perspektiven kennenzulernen und so sprechfähig zu bleiben. Das GSI organisiert jedes Jahr Seminare, die den Anforderungen des Arbeitnehmerweiterbildungsgesetzes (AWbG) NRW sowie des Bildungszeitgesetzes (BzG) Baden-Württembergs entsprechen und damit als Bildungsurlaub in diesen Bundesländern anerkannt sind. Auf Wunsch sind auch Anerkennungen für andere Bundesländer und für Beamt*innen möglich.
Unsere Bildungsurlaube bieten Ihnen:
- Vielfältige Themen: Von politischer Bildung über interkulturelle Zusammenarbeit bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen.
- Praxisnahe Inhalte: Besuche von Institutionen, Diskussionsrunden mit Expert*innen und interaktive Workshops.
- Kompetente Referent*innen: Erfahrene Fachleute begleiten Sie durch die Seminare und fördern den Austausch.
Teilnahmebedingungen
Grundsätzlich steht die Teilnahme an den Veranstaltungen allen Interessierten offen. Arbeitnehmer*innen haben einen gesetzlichen Anspruch auf politische Bildung. In fast allen Bundesländern sind das bis zu fünf Tage pro Jahr. Arbeitgeber*innen genehmigen diesen wie „normalen“ Urlaub. Lohn bzw. Gehalt wird weitergezahlt. Die Kosten des Seminars zahlt der*die Arbeitnehmer*in. Für die Seminare im Inland werden zwischen 300 und 450 Euro berechnet.
Bildungsurlaube 2026
Europa zwischen Krieg und Frieden - Von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs zur Europäischen Union
(18. - 22. Mai 2026 in Ypern und Brüssel, Belgien)
Inmitten friedlicher Natur und malerischer Städte erinnern unzählige Soldatengräber und ehemalige Schlachtfelder in Flandern noch heute an die unfassbaren Schrecken des Ersten Weltkriegs. In der belgischen Hauptstadt Brüssel arbeiten die Staaten der Europäischen Union (EU) gemeinsam daran, den Frieden und die Sicherheit ihrer Bürger*innen zu erhalten. Die Beschäftigung mit den historischen Hintergründen des heutigen Europas und der europäischen Integrationsgeschichte ermöglicht den Teilnehmenden eine erste Annäherung an die EU als Garant für Frieden und Freiheit beziehungsweise ermöglicht die Vertiefung vorhandener europapolitischer Kenntnisse.
Frieden kann gelernt und gelebt werden. Eine deutsch-tschechische Spurensuche
(20. - 25. Juli 2026 in Pilsen, Tschechische Republik)
Der Bildungsurlaub in Pilsen vermittelt, wie Begegnung, Erinnerung und gemeinsame Projekte zur Verständigung in Europa beitragen. Wir vergegenwärtigen die Geschichte von Nationalsozialismus, Vertreibung und Kaltem Krieg im deutsch-tschechischen Kontext und erfahren durch Besuche bei Initiativen, Vereinen und an Erinnerungsorten, welche grenzüberschreitenden wirtschaftlichen und interkulturellen Initiativen heute die deutsch-tschechische Zusammenarbeit prägen und fördern. Vorurteile und Feindbilder, auch in Bezug auf Minderheiten, werden reflektiert und Ideen für eigene grenzüberschreitende Friedens- und Demokratieprojekte ausgetauscht.
Unsere demokratische Gesellschaft - Es ist noch nicht zu spät für Optimismus!
(07. - 11. September 2026 in Freiburg)
Klima, Gender und sogar Frieden - immer mehr gesellschaftliche Positionen und politische Themen scheinen die Menschen in völlig gegensätzliche Lager zu trennen. Die Toleranz gegenüber anderen Ansichten ist brüchig, Emotionen kommen mitunter vor Fakten. Im Rahmen des Bildungsurlaubs informieren wir uns über zivilgesellschaftliche Initiativen, zukunftsorientierte Projekte und lernen soziales und interkulturelles Engagement kennen. Wir beschäftigen uns mit Handlungsoptionen zur Stärkung des demokratischen Miteinanders. Aber vor allem wollen wir im friedlichen, respektvollen Umgang miteinander reden, uns austauschen und vernetzen um auf diesem Weg unsere persönliche und politische Resilienz zu stärken.
"Darüber zu schweigen ist verboten." - Gedenkstättenfahrt nach Lublin, Majdanek und Sobibor
(27. September - 03. Oktober 2026 in Lublin, Majdanek und Sobibor, Polen)
80 Jahre nach Ende des II. Weltkriegs beschäftigt sich der Bildungsurlaub mit den Folgen des Nationalsozialismus in Osteuropa. Welche Relevanz haben die monströsen Verbrechen des NS-Regimes für die Gegenwart unserer Gesellschaften. Wie erinnern wir in Deutschland und Polen heute? Die Besuche an den Orten, an denen Menschen unendliches Leid zugefügt wurde, dienen dem Gedenken und der Mahnung. Wir reflektieren aber auch, welche Strukturen der NS-Ideologie uns in modernen Debatten begegnen und wie wir uns den Gefahren sich daraus für demokratische Regierungen und Gesellschaften ergeben, widersetzen können.
Nachhaltige Wirtschaft – wünschenswertes Ideal, teilweise Realität oder neues Bürokratiemonster?
(19. bis 23. Oktober 2026 in Bonn)
In diesem fünftägigen Seminar tauchen wir tief in die Welt der nachhaltigen Wirtschaft ein. Wir werden gemeinsam erkunden, was Nachhaltigkeit in der Wirtschaft bedeutet, welche Ideale dahinterstehen und wie die Realität aussieht. Dabei werfen wir einen kritischen Blick auf aktuelle Entwicklungen und diskutieren, ob nachhaltige Wirtschaft ein erstrebenswertes Ziel, eine greifbare Realität oder neue bürokratische Hindernisse darstellt.
Zwangsarbeit - Aufklärung, Erinnerung, Verantwortung
(09. - 13. November 2026 in Weimar)
Der Bildungsurlaub in Weimar vermittelt tiefgehende Einblicke in das System der Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus. Ein Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald sowie vertiefende Workshops im Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus vermitteln die Hintergründe und die Organisation von Zwangsarbeit. In der Gedenkstätte Topf & Söhne in Erfurt wird die Verflechtung von Wirtschaft und Industrie mit dem NS-Regime dargestellt. Der Bildungsurlaub richtet sich vornehmlich an Arbeitnehmer*innen in Unternehmen der deutschen Wirtschaft und bietet eine einzigartige Kombination aus historischer Reflexion und praktischen Handlungsimpulsen für den heutigen Arbeitskontext. Vorkenntnisse werden nicht erwartet.
Kooperationsveranstaltung von Gustav-Stresemann-Institut Bonn e.V., Hans und Berthold-Finkelstein-Stiftung gGmbH und dem Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.
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