Austausch für Journalist*innen

Ab 1956 hat Berthold Finkelstein, erst im Rahmen der Europäischen Jugendkampagne, dann für das GSI, Reisen für Journalistinnen und Journalisten organisiert. Deutsche Journalist*innen besuchten Frankreich, französische Journalist*innen konnten die Bundesrepublik kennen lernen. Als Ziel wurde 1957 formuliert: „Wir hoffen, dass diese Reise ein wenig beigetragen hat zum besseren gegenseitigen Verständnis zweier Völker, deren Zukunft in der Zusammenarbeit liegt.“Welche Bedeutung und Neuigkeitswert der Austausch in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg hatte, zeigte sich auch in Autorenangaben wie: “Von unserem nach Paris entsandten Redakteur.“ Artikel und Rundfunkbeiträge, die auf den Reisen entstanden, wurden dokumentiert. 

Artikel und Rundfunkbeiträge, die auf den Reisen entstanden, wurden dokumentiert. Darunter auch die folgenden Artikel, die Dr. Landry Charrier für das Finkelstein-Magazin kommentiert hat:
 

Der Artikel „In Frankreich wächst das Verständnis für Deutschland“ von Reinhard Appel ist am 2. Juli 1957 in der Stuttgarter Zeitung erschienen.
Der Artikel „Paris macht reinen Tisch mit seinem alten Plunder“ von Ernst Dieter Lueg, ist am 28. Januar 1961 in Neue Ruhr-Zeitung erschienen.
„Paris erstickt“ von Gottfried H. Philipp wurde am 21./22. Januar 1961 in den Kieler Nachrichten abgedruckt.
„Pariser EWG-Pläne bedrohen Prof. Erhards Marktwirtschaft“ von Hans Henning Zencke am 1. Februar 1961 in den Ruhr-Nachrichten publiziert.

Das GSI hat solche Seminare ab den 1960er Jahren auch mit den Niederlanden bzw. Italien veranstaltet. Insgesamt fanden über 40 Reisen für Journalist*innen statt. Zu den Teilnehmenden gehörten auch Persönlichkeiten wie Egon Bahr, der für den RIAS tätig war. 

Ein Resümee lautete: „Im übrigen geht selbstverständlich die Wirkung einer solchen Studienreise weit über die Veröffentlichung einzelner Berichte  hinaus, so dass wir glauben, dass auch diese Reise nicht nur zum besseren Verständnis zwischen Frankreich und Deutschland, sondern vor allem auch zur Erkenntnis der sich bereits immer stärker abzeichnenden Gemeinsamkeit zwischen den Partnern der Europäischen Gemeinschaft beigetragen hat.“